1816 beauftragte König Ludwig I. seinen Hofbaumeister Leo von Klenze mit dem Bau der Pinakothek. 1836 wurde der lang gestreckte Haupttrakt mit kurzen Quertrakten im Westen und Osten eröffnet. Der damals Königliche Pinakothek genannte Bau war 150 Meter lang. Und damit bei Eröffnung die längste Galerie der Welt. In den Sälen mit hellem Oberlicht wurde die Gemäldesammlung des Hauses Wittelsbach präsentiert. Nach dem zweiten Weltkrieg baute Architekt Hans Döllgast die Pinakothek 1957 wieder auf. Sie war stark beschädigt und in der Mitte des Gebäudes gab es einen rund 40 Meter breiten Bombenkrater. Vor sich sehen Sie, wie Döllgast den großen Bombenkrater und andere zerstörte Teile mit unverputzten Backsteinen erneuern ließ. Die Ziegel sind Trümmer der ehemaligen Türkenkaserne, von der heute nur noch das Türkentor an der Türkenstraße übrig ist. Statt die ursprüngliche Pinakothek zu rekonstruieren, sollten die „Verwundungen“ des zweiten Weltkrieges erkennbar bleiben. Döllgast griff stark in die Struktur der Alten Pinakothek ein: Statt einer von Leo von Klenze gebauten Loggia gibt es heute im Inneren zwei große, symmetrische Treppen. Außerdem verlegte Döllgast den Eingang von der Ostseite nach Norden, wo er heute gegenüber der Neuen Pinakothek liegt. 1998 wurde die Alte Pinakothek nach 52-monatiger Generalsanierung wiedereröffnet. Manche wollten den ursprünglichen Zustand wieder herstellen lassen. Doch am Ende blieb man bei der Gestaltung von Hans Döllgast. Die meisten Änderungen sind kaum sichtbar und betreffen die Haustechnik wie zum Beispiel Klima- und Alarmanlage.
Bildrechte:
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen / Alte Pinakothek