Das Areal der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern an der heutigen Katharina-von-Bora-Straße mit insgesamt fünf Gebäuden bildet eine über mehrere Generationen gewachsene kleine „Familie" und einen geschlossenen „evangelischen Straßenzug" zwischen Karlstraße und Königsplatz. Mit dem im Jahr 2015 fertig gestellten Neubau (Hausnummer 7) repräsentieren die einzelnen Gebäude eine nahezu 200-jährige Bauentwicklung und Baugeschichte.
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden im Zuge der Entwicklung der Maxvorstadt und des Königsplatzes an der damaligen Friedrichstraße, die später in Arcisstraße umbenannt wurde, auf dem heutigen Grundstück der Landeskirche erste Wohnbauten. Ältestes Zeugnis und „Familienmitglied" ist die klassizistische Alte Villa (Hausnummer 9) aus dem Jahr 1825. Das heutige Eingangsgebäude (Hausnummer 11) wurde 1892 als herrschaftliches Wohnhaus errichtet. Erst mit dem 1929 fertig gestellten Dienstgebäude für den Landeskirchenrat an der-Ecke zum Königsplatz (Hausnummer 13) beginnt die evangelische Geschichte in diesem Bereich. Nahezu zeitgleich konnte auch das Anwesen Nr. 11 erworben werden, musste aber bereits 1936 unter Druck an die Nationalsozialisten wieder verkauft werden und kam erst 1978 zurück in landeskirchlichen Besitz.
In den Folgejahren entstand im Zuge von Umbaumaßnahmen dort der neue Hauptzugang für das Landeskirchenamt und 1987 im rückwärtigen Grundstücksteil ein Erweiterungsbau (Hausnummer 11a). Der Neubau bildet einen Schlussstein für das „Mehrgenerationenhaus" Landeskirchenamt, ist als „jüngstes Kind" nun selbst Teil der lebendigen Geschichte und setzt ein Zeichen für die Zukunft.
Das Landeskirchenamt dient als oberste Dienstbehörde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die knapp 400 Mitarbeitenden nehmen Koordinierungs-, Verwaltungs- und Serviceaufgaben wahr. In unregelmäßigen Abständen finden auch Ausstellungen statt.