Exzellenz für München! König Ludwig I. wollte Bildung, Kunst und Kultur in München konzentrieren. Deshalb organisierte er gleich nach seinem Amtsantritt 1825 den Umzug der Ludwig-Maximilians-Universität von Landshut nach München. Ab November 1826 waren die knapp 1000 Studierenden bei den Jesuiten von St. Michael untergebracht.
Das Jesuitenkolleg an der heutigen Neuhauser Straße diente als Hörsaal. Universitätskirche war St. Michael und die Karmelitenkirche am Promenadeplatz wurde als Aula genutzt. Anscheinend fühlten sich die Studierenden fast zu wohl: Im Dezember 1830 marschierten sie mit Musikinstrumenten der Christkindldult lärmend zum Karlstor. Doch als das Militär sie verhaftete, gab’s Exzess statt Exzellenz. Wegen mehrtätiger Tumulte musste Ludwig I. die Universität für kurze Zeit schließen und warf alle nicht in München wohnhaften Studierenden raus.
Zu Ludwigs Geburtstag am 25. August 1840 zog die Universität in das von Friedrich von Gärtner entworfene Hauptgebäude in der Ludwigstraße ein. Eine Uni in der eigenen Straße – kein schlechtes Geburtstagsgeschenk! Außerdem siedelte der König hier das Priesterseminar Georgianum, die Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig, die Hof- und Staatsbibliothek, die Landesblindenanstalt und das Erziehungsinstitut für Höhere Töchter an.
Der Zweite Weltkrieg zerstörte 70 Prozent des Hauptgebäudes, der Kliniken und naturwissenschaftlichen Institute. Auch ein Drittel des Bestandes der Bibliothek war betroffen. Unter schwierigsten Bedingungen konnte die LMU im Sommer 1946 ihren Betrieb wieder aufnehmen. Heute für Studierende und Bauämter unvorstellbar: Beim Wiederaufbau halfen „Studentenbautrupps“. Bis 1949 war der Dienst verpflichtende Voraussetzung für einen Studienplatz.
Heute ist die LMU mit ihrer über 500-jährigen Geschichte eine der führenden Exzellenz-Universitäten Europas. Weit über 50.000 Studierende aus über 130 Ländern studieren verteilt über ganz München bis raus nach Großhadern und Oberschleißheim. Einige Fakultäten sind direkte Nachbarn und Anwohner des Kunstareals. Zum Beispiel im Gebäude direkt neben dem Museum Brandhorst an der Theresienstraße, wo auch das Museum Mineralogia zu Hause ist.